Strategie vs. Schweinehund

Langsam geht es wieder los. Man kennt die Anzeichen mittlerweile. Die Stimmung wird gespannter, Augenringe tiefer, Lerngruppen größer. Die Symptome sind eindeutig: Die Prüfungsphase steht an. Doch was kann man tun, um unbeschadet und erfolgreich durch seine Klausuren zu kommen?

Kurz noch den Abwasch machen, dann fang ich an. Nur noch mal eben das Bad putzen, dann fang ich echt an. Schnell noch mal diese eine Folge Breaking Bad zu Ende schauen. Oder die Staffel. Oder die Serie. Aber dann fang ich wirklich sofort an! Der schwerste Schritt, den man vor den Prüfungen machen muss, ist der an den Schreibtisch. Was also tun, um den inneren Schweinehund die nächsten Wochen über zu bändigen? Dazu gibt es leider keine perfekte Antwort. Jeder lernt anders, hat andere Vorlieben und Gewohnheiten, eine Einheitslösung lässt sich also nie finden. Ein paar Tipps können aber bestimmt nicht schaden:

Ich habe mir einen Schoko-Vorrat zugelegt! In der Prüfungsphase igel ich mich dann ein. Sobald alle Klausuren geschrieben sind und ich alle meine Hausarbeiten abgegeben habe, kann ich wieder ein normales Leben haben!
Julia, Englische Philologie und Gender Studies.

Routine schaffen
Lernen von 10 bis 18 Uhr, hinterher ein Feierabendbier, anders läuft es in der Berufswelt auch nicht. Je besser man sich an geregelte Arbeitszeiten hält, desto leichter fällt es, sich vom Sofa fern zu halten. Verabredet man sich noch mit anderen Leidensgenossen in der Bibliothek, hat man zudem einen größeren Ansporn, morgens sein Bett zu verlassen.

Ablenkungen vermeiden
Mach das Handy aus. Los, du kannst es! Und das Internet auch! Es ist ganz einfach, versuch es mal! Weniger Ablenkungen, größerer Fokus auf den Lernstoff. Leichter gesagt als getan. Doch es lohnt sich. Mittlerweile gibt es sogar schon eine Reihe an Apps, die die Smartphone-Nutzung gezielt einschränken (z.B. forest, pomodoro timer, productivity timer etc.). Wer sich sogar von seiner Raufasertapete ablenken lässt, sollte vielleicht die Arbeitsräume in LSG und SUB in Betracht ziehen.

Ziele setzen
„Eins nach dem anderen“ oder doch lieber „von jedem ein bisschen“? Egal, was für eine Art Lerner man ist, die althergebrachte To-Do-Liste hilft immer, den Überblick zu behalten. Setzt man sich zudem realistische Etappenziele, und belohnt sich regelmäßig, bleibt die Motivation länger erhalten, als wenn man den Berg an Arbeit vor sich sieht.

In der Prüfungsphase setzte ich mir meistens Lern- und Zeitziele. Das klappt ganz gut. Aber manchmal muss mann sich ja auch mal Entspannung gönnen, zum Beispiel beim Seriengucken. Manchmal nicht ganz so förderlich beim Lernen, aber es gibt ja auch Dokumentationen bei Netflix.
Swantje, Geschichte und Deutsche Philologie.

Pausen machen
20 Stunden wach, drei Liter Kaffee intus, die blutunterlaufenen Augen versuchen in der Morgendämmerung nicht zu zu fallen. Mach besser mal eine Pause. Es muss auch nicht für lange sein. Auch der Lernstoff braucht Zeit, sich zu verankern. Und ein Tapetenwechsel kann viel bewirken. Auf der Wiese in der Sonne fällt das Abfragen oft leichter, als am Schreibtisch. Ein Ausflug in die Mensa oder zum Hochschulsport macht den Kopf frei und sorgt für Entspannung.

Hilfe suchen
Prüfungsangst, Leistungsdruck, Lernblockade – wenn man es alleine einfach nicht mehr bewältigen kann, darf man sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Beratungen sowie Einzel- und Gruppensitzungen findet man unter anderem bei der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks, der Psychotherapeutischen Ambulanz für Studierende der Universitätsmedizin und der Seelsorge der Hochschulgemeinden.

Aber auch jeder gut gemeinte Ratschlag, kann einem nicht mehr helfen, wenn man schließlich in der Prüfung sitzt. Dort wird sich dann zeigen, was einem wirklich geholfen hat und was man nächstes Mal anders machen sollte. Denn eins ist sicher: Auch im nächsten Semester gibt es wieder eine Prüfungsphase, und dann geht alles wieder von vorne los.

Du möchtest noch mehr Infos haben? Dann schau einfach nach, ob du bei diesen Links etwas Nützliches findest:
Das Lernen lernen: In der Uni, in der ZESS oder eigenständig ganz für sich.

Für Hausarbeiten: Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten.

Für Unterstützung: Psychosoziale Beratungsstelle und Psychotherapeutische Ambulanz und die Berater/innen der Uni im „Netzwerk Studienabschluss

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